Ein echter Gamechanger

Mit einem Schmunzeln erzählt Ellada Kaufhold, dass sie als Kind nicht immer die einfachste Mitfahrerin für ihre Eltern war. „Ich war oft ungeduldig auf der Rückbank. Selbst auf kürzesten Strecken konnte ich mir das ,Sind wir bald da?‘ oft nicht verkneifen.“ Ein Buch oder das Smartphone war keine wirkliche Option: „Ich konnte im Auto nicht lesen oder Videos schauen, ohne dass mir dabei schlecht wurde“, erzählt Kaufhold. Wenn sie heute als Mitfahrerin im Fond eines Audi mit holoride-Ausstattung unterwegs ist, hat sie dieses Problem dank der VR-Technologie nicht mehr. Hinter dem Namen steht ein von Audi mitgegründetes Tech-Start-up, das mithilfe von Virtual Reality Autofahrten zum Erlebnis macht – und so Langeweile und die sogenannte Motion Sickness dämpft. „Holoride passt die VR-Inhalte an die Fahrbewegungen des Autos an, sodass die Passagiere das Gefühl haben, komplett in eine virtuelle Realität einzutauchen“, erklärt Kaufhold, die holoride als „Service Owner“ bei Audi inhaltlich verantwortet. „Vorausgesetzt das Audi Modell ist technisch mit der nötigen Schnittstelle ausgerüstet“, grenzt sie ein. Das sei aber bei immer mehr Fahrzeugen der Fall. Die nötige Ausrüstung, bestehend aus VR-Brille und Controller, könne man direkt über holoride oder den Audi Partner in Deutschland und Österreich (weitere Märkte folgen) bestellen. Durch die Kombination aus Fahrzeugbewegung und XR-Technologie – der Begriff umfasst Virtual (VR) und Augmented Reality (AR) – schafft holoride ein digitales Abenteuer im Fahrzeuginnenraum. Das Prinzip nennt sich „Elastic Content“: Die Echtzeit-Bewegungsdaten des Fahrzeugs, jedes Lenk-, Beschleunigungs- und Bremsmanöver, harmonieren mit den Inhalten, die man über die VR-Brille konsumiert. „Das kann ein Geschicklichkeitsspiel, ein Film oder auch ein Lerninhalt sein“, erklärt Kaufhold.

Aktuell bietet holoride zehn Spiele aus den Bereichen Entertainment und Edutainment (Bildungsinhalte im Unterhaltungsformat) an. Ellada Kaufhold beschreibt das Ganze als eine aufregende Achterbahnfahrt. „Wir bringen mit holoride das Gefühl eines Freizeitparks ins Fahrzeug“, sagt sie. Als begeisterte Autofahrerin liebt Kaufhold es, gelegentlich auf die Rückbank zu wechseln, um die Inhalte von holoride zu testen und sich zu entspannen. Sie zieht es vor, Filme oder Serien über die holoride-Anwendung zu streamen. „Neben der Smartphone-Mirroring-Funktion¹, die beispielsweise das Abrufen von Inhalten auf YouTube oder von Social-Media-Plattformen ermöglicht, wird es in Zukunft erweiterte und spannende Funktionen für das Streamen von Videoinhalten geben“, ergänzt Kaufhold. „Was ich so toll finde, ist, dass man interaktive und passive Inhalte konsumieren kann. Besonders im asiatischen Raum sind solche Inhalte gefragt, weil dort traditionell der Anteil an Passagierfahrten auf dem Rücksitz höher ist“, erklärt sie und denkt an Meditations- und Entspannungsübungen. „Mindfulness ist ein weiteres Feld, das wir mit holoride erlebbar machen.“ Das „Motorverse“, so nennt holoride den Kosmos, der Stück für Stück weiter ausgebaut wird und aus dem man sich als Nutzender bedienen kann, sei ein faszinierendes Versprechen. Regelmäßig würde holoride neue Inhalte bereitstellen. Und mit der fortschreitenden Entwicklung der individuellen Mobilität könnten sich auch die Möglichkeiten, die Audi mit holoride bieten kann, erweitern. Damit spielt sie auf die Chancen an, die zukünftige Entwicklungen im Bereich der Automatisierung des Fahrens mit sich bringen. „Bis das aber so weit ist“, sagt Kaufhold, „sitzt man entspannt auf dem Rücksitz und taucht in die gewünschten Inhalte ein – ein praktikables Mittel gegen Reiseübelkeit“, hält Kaufhold fest.

¹Die Smartphone-Mirroring-Funktion ist bisher nur für Android-Betriebssysteme verfügbar.