Anita Gerhardter, Heinz Kinigadner und Jan Schwab treffen sich für uns zu einer außergewöhnlichen Zeitreise. Sie sind die Geschäftsführerin, der Gründer und der wissenschaftliche Direktor von Wings for Life. Herz, Seele und Hirn der Stiftung.
Datum: 18.04.2025 - Fotocredits: GEPA, Wings for Life - International - Lesezeit: 3 min
Sie spazieren durch groß ausgedruckte Fotos, die von der Decke hängen. Momentaufnahmen. Erinnerungen. „Ich glaube wir alle können uns noch an die Zeit erinnern, in der dieses Foto hier entstanden ist“, sagt Heinz Kinigadner und greift nach einem der Bilder. Es zeigt Heinz‘ damals 19-jähriger Sohn Hannes. Plötzlich hoch querschnittsgelähmt nach einem Sturz. Anita Gerhardter war schon damals eine langjährige Freundin der Familie Kinigadner. „Ich erinnere mich noch ganz genau – ich habe das anfangs alles völlig von mir weggeschoben. Weil was nicht sein darf, kann nicht sein. Dieses Foto hier, das tut richtig weh“. Heinz nickt. „Eigentlich ist es nicht erklärbar, was in so einer Situation in einem vorgeht und für jemanden Außenstehenden nicht vorstellbar. Es ist, als würde sich die Welt aufhören zu drehen. Stillstand. Ein Schnitt quer durch das bisherige Leben.“
Die Suche nach einer schnellen Heilung für Hannes endet abrupt mit einer großen Enttäuschung. „Damals gab es einfach nichts. Von einer klinischen Studie am Menschen oder gar einem erfolgreichen Medikament waren wir sehr weit entfernt“, so Heinz Kinigadner. Zu dieser Zeit ist er bereits viele Jahre eng mit Red Bull Gründer Dietrich Mateschitz befreundet. „Es war schnell klar, dass die einzige Chance, etwas zu verändern eine europäische Stiftung ist“, ergänzt Jan Schwab – zu dieser Zeit Neurowissenschaftler in Berlin. „Es war von Beginn an beeindruckend, von Herrn Mateschitz zu erleben: ‚Wir machen das!‘, obwohl klar war, dass es eine große Expedition wird – eine sehr schwierige.“ Anitas Blick ruht auf dem Schwarz-Weiß-Foto von Dietrich Mateschitz.
Geht nicht, gibt´s nicht.
Im Jahr 2004 wird von ihm und Heinz Kinigadner die Stiftung Wings for Life gegründet. Das Ziel: Rückenmarksforschung fördern und so eine Heilung für Querschnittslähmung finden. 20 Jahre später ist der Fortschritt sichtbar. „Wir haben einen hochselektiven, dreistufigen Prozess etabliert. Experten teilen uns ihre Bewertungen – auf internationalem Standard – mit, und wir fördern exzellente Projekte, die schon mittelfristig das Potenzial haben, Funktionen zu verbessern“, erklärt Anita.
Die drei gehen durch weitere Fotos. Heinz Kinigadner erklärt: „Ich bin stolz, dass uns solche Menschen so maßgeblich begleitet haben. Sam David hat beispielsweise als Erster bewiesen, dass Regeneration im Rückenmark sehr wohl möglich ist. Oder hier – Zhigang He… – er hat einen Schalter gefunden, der Nervenwachstum wieder ermöglichen kann.“ Jan Schwab nickt. „Wenn man Patienten in die Augen schaut, weiß man, was ihnen diese Hoffnung auch bedeutet… Und Wings for Life ist maßgeblich involviert. Wir haben in den letzten 20 Jahren nicht gebummelt... Das ganze Feld ist nun in Bewegung und wir sehen uns aufgefordert, nicht nachzulassen und mit voller Kraft weiterzumachen.“
Die drei blicken stolz und ermutigt auf die letzten Jahre. „Wings for Life hat wesentlich dazu beigetragen den Bereich der Rückenmarksforschung zu beleben.“, so Anita Gerhardter. Sie greift nach einem Foto, auf dem Hannes in einem Exoskelett steht. „Mein großer Wunsch ist – und der gilt für alle Betroffenen: Ich möchte den Hannes so sehen. Nämlich ohne Exoskelett.“ Heinz Kinigadner nickt sichtlich gerührt. „Ich bin nach wie vor zu hundert Prozent davon überzeugt, dass es keine Ewigkeit mehr dauern wird.“
Anita Gerhardter ist es besonders wichtig, den Wings for Life World Run herauszuheben. Sie beschreibt eines von unzähligen Fotos, auf dem Teilnehmer für die gute Sache laufen. „Die Idee dafür brachte ein Event-Spezialist von Red Bull zu mir, und ich war begeistert. Ein Konzept, bei dem wir Tausende von Menschen auf einen Schlag erreichen, wo wir Spenden generieren und ein Bewusstsein schaffen. Mittlerweile sind wir das weltweit größte Lauf-Event“, ist sie stolz. „Der Wings for Life World Run hat sich zu einem Symbol der Hoffnung für Menschen mit Querschnittslähmung entwickelt.“ Heinz Kinigadner – selbst jedes Jahr an der Startlinie – ergänzt: „Jeder beim World Run hat verstanden, wofür wir laufen. Für die Sache. Und das ist wahnsinnig emotional und schön.“
Seit vielen Jahren ist Audi offizieller Partner des Wings for Life World Run und engagiert sich auf vielfältige Weise: Ob als Bereitsteller des vollelektrischen Audi Q6 e-tron, der in Österreich als bewegliche Ziellinie im Einsatz ist und auch in diesem Jahr von Anna Gasser und Reini Sampl als Catcher Car gefahren wird – oder durch das vielfältige Engagement unserer Markenbotschafter_innen.
Ein besonderes Highlight: das Team Audi, gebildet von Audi Österreich und Audi Deutschland - Skirennläufer und Audi Markenbotschafter Manuel Feller als Teamkapitän für Österreich und Moderator Kai Pflaume als Teamkapitän für Deutschland. Gemeinsam mit seinem Team motiviert Audi jedes Jahr hunderte Laufbegeisterte, Teil dieser besonderen Bewegung zu werden.
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Mit jeder Teilnahme und jedem zurückgelegten Kilometer tragen wir dazu bei, die Forschung rund um Rückenmarksverletzungen entscheidend voranzubringen – ganz nach dem Motto: