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Ein neuer Spin

Mit dem Netflix-Blockbuster „The Gray Man“ wollen die Regisseure Joe und Anthony Russo nicht zuletzt das Spionage-Genre neu definieren. Und auch Audi hat dabei seinen Auftritt. Ein Gespräch über Agenten, inklusives Storytelling und die Evolution des Autos im Film.

Text: Patrick Morda – Foto: Dana Fineman/Netflix © 2022 - Lesezeit: 5 min

Der amerikanische Filmemacher und Produzent Joe Russo (links) arbeitet an der Seite seines Bruders Anthony Russo (rechts). Dank ihrer Filme über Superhelden gelten die beiden aktuell als die kommerziell zweiterfolgreichsten Regisseure aller Zeiten.

Der amerikanische Filmemacher und Produzent Joe Russo (links) arbeitet an der Seite seines Bruders Anthony Russo (rechts). Dank ihrer Filme über Superhelden gelten die beiden aktuell als die kommerziell zweiterfolgreichsten Regisseure aller Zeiten.

Joe, Anthony, „The Gray Man“ ist ab sofort auf Netflix zu sehen. Worum geht es in Ihrem neuen Film? Anthony Russo: Der Film basiert auf einer Buchreihe von Mark Greaney und handelt von einem Agenten, der dem Sierra-Programm, einer Geheimabteilung der CIA, angehört. In diesem Programm gewährt man bestimmten Gefangenen als Gegenleistung für Tätigkeiten im Auftrag der CIA gewisse Vorzüge. Joe Russo: In diesem Zusammenhang kommt es schon bald zu einem Problem, woraufhin unser Hauptdarsteller Ryan Gosling, der „Gray Man“, auf Konfrontationskurs mit dem Antagonisten gerät. In den vergangenen Jahren haben Sie große Erfolge mit Filmen über Superhelden gefeiert. Warum also jetzt ein solcher Spionage-Thriller? Anthony Russo: Joe und ich sind schon unser ganzes Leben lang Fans dieses Genres. Wir haben lange nach einer Möglichkeit gesucht, um den Agentenfilm neu aufzuladen – und „The Gray Man“ bot uns schließlich genau diese Chance. Was macht Ihren aktuellen Film so besonders? Anthony Russo: Für uns ist es dann reizvoll, wenn ein Genre neu interpretiert oder auf den Kopf gestellt wird. So kann man einer Geschichte einen völlig neuen Spin geben. Das ist für unsere Arbeit absolut elementar. Unsere Initialzündung war die Idee, dass der „Gray Man“ selbst in der Welt der Spione derjenige ist, der am schwersten ausfindig zu machen ist, der praktisch unsichtbar ist. Wir alle haben eine genaue Vorstellung davon, wie ein Spion auszusehen hat. Dieses Klischee wollten wir radikal aufbrechen.

Joe Russo ist der Jüngere der beiden. Bevor er und sein Bruder den ersten Spielfilm schrieben, produzierten und dabei auch Regie führten, absolvierte er ein Schauspielstudium.

Können Sie ein Beispiel nennen, wo Sie ein Genre-Klischee auf den Kopf stellen? Anthony Russo: Bei der Vorbereitung auf seine Rolle wurde Ryan Gosling von echten CIA-Agenten trainiert. Von ihnen hat er gelernt, wie sich ein Agent im wirklichen Leben verhält. Als Agent bewegt und verhält man sich so effizient wie möglich, spart seine Energie, um im entscheidenden Augenblick volle Reserven zu haben. Vor Beginn der Dreharbeiten schlug Ryan uns daher vor, dass sich sein Charakter betont unaufgeregt bewegen und mit leiser Stimme sprechen sollte. Joe Russo: Das ist eine faszinierende Art, die Hauptfigur in einem solchen Film auszudrücken. Es sind solche Details, die letztlich unsere Neuinterpretation dieses Genres ausmachen. Inwieweit sind Sie als Filmemacher dem Zeitgeist verpflichtet? Anthony Russo: Joe und ich finden das Konzept des „Global Filmmaking“ und damit einer echten Inklusion sehr spannend. Filme haben die Kraft, Menschen zusammenzubringen. Wir wollen unsere Story unter Einbeziehung unterschiedlicher Kulturen aus aller Welt erzählen – entsprechend wählen wir Crew und Drehorte aus. Joe Russo: Wir haben ein durchaus politisches Bewusstsein, beobachten, was in der Welt und mit uns als Gesellschaft passiert. So thematisiert der Film nicht zuletzt auch die Befürchtung vieler Menschen, dass es einen geheimen Staat im Staat geben könnte, der sich außerhalb unserer demokratischen Grundwerte bewegt.

    Wir alle haben eine genaue Vorstellung davon, wie ein Spion auszusehen hat. Dieses Klischee wollten wir radikal aufbrechen.
    Joe Russo

    Vor seinem Einstieg in das Filmgeschäft studierte Anthony Russo Jura. Wie sein Bruder glaubt auch er an die Idee des „Global Filmmaking“ im Sinne von echter Inklusion.

    Ein progressiver Regisseur muss also das Publikum mit der Realität konfrontieren? Anthony Russo: Wir wollen sicher nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen, dabei aber doch weit verbreitete Ängste aufgreifen, Dinge, die uns bewusst oder unbewusst beschäftigen. Natürlich wollen wir unterhalten und ein positives Erlebnis vermitteln. Im Gegenzug aber wünschen wir uns ein emotionales, psychologisches Engagement unseres Publikums. Wir möchten erreichen, dass die Menschen, die unsere Filme sehen, ihre persönliche Sicht der Dinge in Frage stellen. Der Wandel der Mobilität ist Teil dieser Realität: In „The Gray Man“ sieht man nicht nur die üblichen Agentenautos, sondern elektrische Audi e-tron Modelle. Anthony Russo: Als Geschichtenerzähler sind wir ständig auf der Suche nach neuen Technologien, mit denen wir Dinge anstellen können, die vor uns noch niemand gedacht oder gemacht hat. Das ist spannend. Die Evolution des Automobils nimmt dabei eine besondere Rolle ein. So sehr ich alte und aktuelle Autos liebe, bin ich doch auch sehr gespannt, wie unsere automobile Zukunft aussieht. Wir stehen an der Schwelle eines Zeitalters, das völlig neue Erfahrungen für uns bereithält und unseren aktiven und passiven Umgang mit dem Auto neu prägen wird.

      So sehr ich alte und aktuelle Autos liebe, bin ich doch auch sehr gespannt, wie unsere automobile Zukunft aussieht.
      Anthony Russo

      The Gray Man

      Joe und Anthony Russo blicken auf eine langjährige Zusammenarbeit mit Audi zurück. In ihrer aktuellen Netflix-Produktion mit Ryan Gosling, Ana de Armas und Chris Evans in den Hauptrollen sind auch zwei Fahrzeuge des Unternehmens ein wichtiger Teil der Handlung. Mit dem Audi RS e-tron GT2 und dem Audi Q4 Sportback e-tron dokumentiert Audi sein Verständnis vom neuen Zeitalter der Mobilität. Überzeugen Sie sich selbst ab sofort auf Netflix.

      Kommen Elektrofahrzeuge für Ihre Arbeit mit neuen Herausforderungen oder Chancen daher? Anthony Russo: Nein, eigentlich nicht. Was aber nicht bedeutet, dass wir in Zukunft damit nicht ein paar völlig neue Dinge anstellen könnten. Joe Russo: Eine Herausforderung gibt es schon: der fehlende Motorsound. Sound hilft dabei, ein realistisches Erlebnis oder ein bestimmtes Gefühl zu vermitteln. Wir werden uns künftig aber neue Möglichkeiten überlegen. Anthony Russo: Was nicht heißen soll, dass ich grundsätzlich für lautere Elektrofahrzeuge plädiere. Im wirklichen Leben sind sie perfekt, so wie sie sind. Autos werden also auch weiterhin ihren Platz in der Filmwelt haben? Anthony Russo: Für jeden Film entwerfen und entwickeln wir viele Dinge – Autos gehören nicht dazu. Theoretisch könnten wir das, aber natürlich nicht annähernd so gut. Es ist jedes Mal aufs Neue eine großartige Erfahrung und die Fahrzeuge bereichern immer wieder unseren kreativen Prozess.

      Reif für die große Bühne

      Der Audi Q4 Sportback e-tron spielt nicht nur im Blockbuster „The Gray Man“ eine beeindruckende Rolle. Erleben Sie den vollelektrischen SUV:

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