E-Auto Mythen aufgedeckt

Elektroautos sorgen nach wie vor für Diskussionen – vor allem, wenn es um Reichweite, Sicherheit oder Umweltbilanz geht. Zahlreiche Mythen halten sich hartnäckig, obwohl aktuelle Daten und Studien ein ganz anderes Bild zeichnen. In diesem Beitrag werden die gängigsten Vorurteile genau beleuchtet – sachlich, fundiert und mit Blick auf die Realität auf unseren Straßen.

1. „E-Auto-Akkus halten nicht lange“

Diese Sorge ist weit verbreitet – jedoch unbegründet. Moderne E-Auto Batterien sind robust und langlebig. Bei normalem Nutzungsverhalten, also moderatem Laden und Entladen, verlieren sie nur langsam an Kapazität. Thermomanagementsysteme schützen zusätzlich vor Überhitzung und Kälteeinwirkungen. In der Praxis zeigen Tests, dass moderne Lithium-Ionen-Akkus auch nach über 200.000 Kilometern häufig noch mehr als 80 % ihrer ursprünglichen Kapazität aufweisen (vgl. Fraunhofer-Institut). Viele Akkus halten also problemlos über 10 Jahre oder mehrere hunderttausend Kilometer.

2. „Die Reichweite reicht im Alltag nicht aus“

Obwohl moderne E-Autos – wie etwa der Audi A6 Avant e-tron mit einer Reichweite von über 700 Kilometern – inzwischen beachtliche Distanzen zurücklegen können, hält sich die sogenannte Reichweitenangst. Tatsächlich legen Autofahrer_innen durchschnittlich nur etwa 35 Kilometer pro Tag zurück (Quelle: VCÖ). Dank Schnellladetechnologien mit bis zu 320 kW 270 kW (DC) können die Modelle von Audi in rund 20 Minuten für eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern aufgeladen werden – ein komfortabler Wert, der auch Langstreckenfahrten problemlos abdeckt.

3. „Die Ladeinfrastruktur ist schlecht ausgebaut“

In Europa wächst das Ladenetz kontinuierlich – sowohl im öffentlichen Raum als auch im privaten Bereich. Über Audi charging erhalten Kund_innen Zugang zu mehr als 800.000 Ladepunkten. Ergänzend dazu bieten die Audi charging hubs mit ihren Schnellladeplätzen und komfortablen Aufenthaltsbereichen eine besonders benutzerfreundliche Ladeinfrastruktur. Auch Wallboxen zu Hause oder Ladestationen am Arbeitsplatz ermöglichen komfortables und planbares Laden im Alltag.

4. „E-Autos sind brandgefährlich“

In den Medien erregen E-Auto-Brände viel Aufmerksamkeit – doch die Statistik spricht eine andere Sprache: Laut ADAC und ÖAMTC sind Elektroautos nicht brandgefährlicher als Benziner oder Diesel. Die meisten Fahrzeugbrände entstehen durch Unfälle – bei E-Autos sorgt ein automatischer Stromkreisunterbrecher dafür, dass sich das Risiko minimiert.

5. „Elektroautos sind nicht umweltfreundlicher“

Die Herstellung von Akkus erfordert einen gewissen Energieeinsatz, stellt jedoch einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität dar. Während der Fahrt sind E-Autos emissionsfrei und über den gesamten Lebenszyklus hinweg stoßen sie deutlich weniger CO₂ aus als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Werden Elektroautos mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben, verursachen sie bis zu 89 % weniger Treibhausgase als vergleichbare Verbrenner. Selbst bei Verwendung des aktuellen EU-Strommix liegen sie noch klar im Vorteil (vgl. Studie der Universität München der Bundeswehr).

6. „Im Winter sind E-Autos nicht alltagstauglich“

Kälte beeinflusst die Reichweite – das ist korrekt. Doch durch das Vorheizen am Stromnetz, ein gutes Thermomanagement und wärmegedämmte Akkus lassen sich die Auswirkungen deutlich reduzieren. Alle E-Autos von Audi sind zudem serienmäßig mit einer Standheizung ausgestattet – das erhöht nicht nur den Komfort, sondern hilft auch, die Batterie zu schonen. Auch beim Fahrverhalten gibt es keine Einschränkungen: Winterreifen sind wie bei jedem Fahrzeug im Winter Pflicht, und auf beheizbare Sitze oder Scheiben muss nicht verzichtet werden.

7. „E-Autos sind zu teuer in der Anschaffung“

Tatsächlich liegen die Einstiegspreise vieler E-Autos derzeit noch über denen von Verbrennern. Doch durch staatliche Förderungen und sinkende Produktionskosten wird der Preisunterschied zunehmend kleiner. Studien des Center of Automotive Management (CAM) zeigen, dass E-Autos bei den Gesamtkosten (Anschaffung, Wartung, Energie) häufig sogar günstiger sind – vor allem bei höheren Fahrleistungen.

8. „E-Autos sind gefährlich leise“

Die Sorge, dass E-Autos aufgrund ihrer geringen Geräuschentwicklung eine Gefahr für Fußgänger_innen darstellen, ist nachvollziehbar – aber technisch längst gelöst. Seit Juli 2021 sind alle neuen Elektroautos in der EU verpflichtet, mit einem sogenannten AVAS (Acoustic Vehicle Alerting System) ausgestattet zu sein. Dieses erzeugt bei niedrigen Geschwindigkeiten ein künstliches Fahrgeräusch, das andere Verkehrsteilnehmer_innen frühzeitig warnt.

9. „Das Stromnetz verkraftet die vielen E-Autos nicht“

Oft heißt es, das Stromnetz sei überfordert, wenn zu viele E-Autos gleichzeitig laden. In der Praxis zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Die meisten Ladevorgänge finden nachts statt – also außerhalb der Verbrauchsspitzen. Viele Nutzer_innen kombinieren den Fahrzeugkauf außerdem mit der Installation einer eigenen Photovoltaikanlage und ermöglichen so das Laden zu Hause mit selbst erzeugtem Strom – weitgehend unabhängig vom öffentlichen Netz. Um die Netzauslastung zusätzlich effizient zu steuern, setzen Netzbetreiber auf intelligente Lastmanagementsysteme, die den Ladevorgang zeitlich und mengenmäßig optimal anpassen.

10. “Wasserstoff ist nachhaltiger als Elektromobilität”

Immer wieder fällt das Argument, dass das E-Auto nur eine Übergangstechnologie und Wasserstoff die eigentliche Zukunft der Mobilität sei. Technologisch betrachtet ist jedoch der direkte Einsatz von Strom im batterieelektrischen Fahrzeug deutlich effizienter. Um Wasserstoff als Energieträger nutzen zu können, muss Strom zunächst in Wasserstoff umgewandelt und anschließend wieder in elektrische Energie zurückgewandelt werden. Dieser Prozess ist mit erheblichen Energieverlusten verbunden. Die Effizienz eines Elektrofahrzeugs liegt dadurch deutlich höher als die eines wasserstoffbetriebenen Autos. Auch die Entwicklungen im Infrastrukturbereich spiegeln diesen Trend wider: Während neue Ladeparks in Österreich regelmäßig eröffnet werden, hat die OMV kürzlich alle ihre Wasserstofftankstellen im Land stillgelegt. Der Ausbau der Elektromobilität schreitet somit deutlich dynamischer und flächendeckender voran.

11. “Ein E-Auto kann man nicht mit einem Anhänger betreiben”

Ein häufiger Einwand gegen Elektrofahrzeuge ist zudem ihre vermeintlich eingeschränkte Eignung für den Anhängerbetrieb. Dabei sind E-Autos durchaus in der Lage, eine beachtliche Anhängelast zu ziehen. Der Audi Q6 e-tron beispielsweise kann mit einer Anhängelast von bis zu 2.400 kg eine gute Leistung im Anhängerbetrieb einbringen. Erste Ladeparks haben bereits Ladesäulen, die das Laden mit angekoppelten Anhänger ermöglichen, ohne dass dieser vom Fahrzeug getrennt werden muss. Zwar verringert sich die Reichweite beim Ziehen eines Anhängers, jedoch wird dies durch das geringere Tempo beim Fahren mit Anhänger teilweise ausgeglichen.

Fazit: Mythen beruhen oft auf alten Daten

Die meisten Vorurteile über Elektroautos stammen aus früheren Jahren – als Reichweiten noch gering, Ladezeiten lang und die Technik noch nicht ausgereift war. Heute ist vieles anders: Fortschritte in Batteriechemie, Infrastruktur und Fahrzeugtechnik räumen mit alten Denkmustern auf.

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, auf ein E-Auto umzusteigen, lohnt sich ein genauer Blick auf aktuelle Fakten. Denn wie in der Wissenschaft gilt: Verlässliche Aussagen entstehen nicht durch Schlagzeilen, sondern durch Daten – und die sprechen eindeutig für die Elektromobilität.